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Sebastian Koch
Theater Münster
Erik Schumann, Violine Anna Buchberger, Klavier Sebastian Koch ist einer der gefragtesten deutschen Charakterdarsteller und auf der Bühne, im Fernsehen und auf der großen Leinwand gleichermaßen zu Hause. Und er ist unser Mann in Hollywood! Was jedoch die wenigsten wissen: Koch wäre eigentlich gerne Musiker geworden – und entwickelt deshalb mit Leidenschaft spannende Programme für Lesungen mit Musik. In Münster dreht sich alles um die „Kreutzersonate“. Die Novelle von Tolstoi bietet besten Krimistoff: Liebe, Eifersucht und einen ungesühnten Mord. Beethovens, dem legendären Geigenvirtuosen Rodolphe Kreutzer gewidmete Violinsonate ist dabei natürlich viel mehr als nur Begleitmusik. PROGRAMM Tolstoi „Kreutzersonate“ (Novelle) Beethoven Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 „Kreutzersonate“ TICKETS sind erhältlich unter www.eventim.de und beim Ticketshop der WN (Picassoplatz) • SCHÜLER und STUDENTEN zahlen in allen Preiskategorien 15 Euro an der Abendkasse. www.schoneberg.de
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Matthias Brandt & Jens Thomas
Theater Münster
Der tief in der Romantik verwurzelte literarische Außenseiter E. T. A. Hoffmann eröffnet mit seinen Erzählungen fantastische Welten. Im Unterschied zu Hofmannsthals Drama Das Bergwerk zu Falun, in dem die Psychoanalyse eine wichtige Rolle spielt, gleicht E. T. A. Hoffmanns Interpretation der Sage von Elis Fröbom und seiner Braut Ulla einer Reise durch eine Nacht des Realitätsverlusts, an deren Ende das Erwachen in ewiger Liebe steht. Nach den erfolgreichen Programmen »Psycho«, »Life«, »Krankenakte Robert Schumann« und »Blackbird« der neue Abend von Matthias Brandt und Jens Thomas. Matthias Brandt, 1961 in Berlin geboren, ist ein deutscher Schauspieler und Autor. Ab Mitte der Achtzigerjahre gehörte er den Ensembles vieler Theater an, zuletzt denen der Schauspielhäuser Zürich und Bochum. Seit 2000 arbeitet er hauptsächlich für Film und Fernsehen und ist dort, zum Teil mehrfach, mit allen Branchenpreisen ausgezeichnet worden. Als Sprecher wurde er zweimal mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Seit einigen Jahren ist er gemeinsam mit dem Musiker Jens Thomas mit ihren improvisativen Wort-Musik-Collagen auf Bühnentour. Jens Thomas, 1970 in Braunschweig geboren, studierte Jazz-Klavier an der Musikhochschule in Hamburg. Seit 1996 umfangreiche Konzerttätigkeit im In- und europäischen Ausland, zahlreiche Plattenveröffentlichungen und Auszeichnungen (u.a. SWR Jazzpreis, Int. Jazzpreis Nürnberg, Kunstförderpreis Niedersachsen, »Choc de l'année« des französischen Magazin's Jazzman, Deutscher Schallplattenpreis Vierteljahresliste). War seit 2003 in verschiedenen Theaterproduktion u.a. am Thalia Theater Hamburg, am Nationaltheater Gent, dem Münchner Kammerspielen, dem Wiener Burgtheater und am Schauspielhaus Bochum zu erleben. 2010 komponierte er die Musik zum NDR Dokumentarfilm »Tod auf dem Hochsitz« und 2020 zum Tatort »Ich hab im Traum geweinet«. 2016 veröffentlichte er sein Album »Memory Boy«, 2020 »Jens Thomas« www.weverinck.de
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Martin Suter:
Martin Suter:
Melody
Culturall.info - Buchtipps
In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. Hardcover Leinen 336 Seiten erschienen am 22. März 2023 978-3-257-07234-1 € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
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Dirk Oschmann:
Dirk Oschmann:
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
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»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.« Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
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Wolfram Koch liest Anton Tschechow: Frühe Novellen
Theater Münster
In seinen frühen Werken begegnet man einem nahezu unbekannten Tschechow - dem witzigen und wortgewandten Gesellschaftskritiker. Zielscheibe seiner Angriffe sind die verkommene russische Adelsgesellschaft mit ihren verlogenen Sitten und die große Kluft zwischen dem unverdienten Luxus der Herrschenden und dem armseligen Leben der ehemals Leibeigenen. Wolfram Koch ist einer der meistbeschäftigten Theaterschauspieler im deutschsprachigen Raum. Immer wieder spielt er in Zürich, Bochum, Berlin und Frankfurt Theater. Für seine Schauspielkunst erhielt er u.a. den Gertrud-Eysoldt-Ring für „Warten auf Godot“ am Deutschen Theater Berlin. Am Schauspiel Frankfurt spielte er Richard III in der Regie von Jan Bosse. In Film und Fernsehen ist der Grimme-Preisträger in zahlreichen Rollen, so als Frankfurter Tatort-Kommissar, zu sehen. Abo-Reihe „Meister des Wortes“ www.weverinck.de
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Caroline Peters liest
Theater Münster
Lola Bensky ist neunzehn, als Keith Moon von The Who vor ihren Augen die Hosen runterlässt und Cher sich ihre falschen Wimpern borgt. Es sind die Sixties, und Lola ist als Reporterin in London und New York unterwegs, um Interviews mit Musikern zu führen. Sie unterhält sich mit Mick Jagger über Sex und Diäten, mit Jimi Hendrix über Mütter, Gott – und Lockenwickler. Ihre Leser sind vermutlich eher an Tratsch interessiert, aber Lola war schon immer unkonventionell. Zum Glück ahnen ihre Eltern nichts davon, dass sie es mit Menschen zu tun hat, die mit freier Liebe und Drogen experimentiert haben. Sie haben das Konzentrationslager überlebt, aber das würde sie ins Grab bringen. Ein hinreißend komischer und herzzerreißend menschlicher Roman über Neurosen und die Last der Vergangenheit. Und eine fulminante Hommage andie großen, verrückten Heldinnen und Helden der Sixties. Caroline Peters wurde 2016 und 2018 von Theater heute als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Den Bayerischen Fernsehpreis erhielt sie für die Fernsehserie „Mord mit Aussicht“, in der sie Kultstatus erreichte. Mit dem Adolf-Grimme-Preis wurde sie ebenfalls geehrt. Sie ist Burgschauspielerin am Burgtheater Wien, wo sie regelmäßig zu sehen ist. Außerdem ist sie in vielen Filmen zu erleben, so in „Der Vorname“ und „Der Nachname“, beide unter der Regie von Sönke Wortmann. Neben dem Burgtheater spielt sie an der Berliner Schaubühne und war 2020 die Buhlschaft im „Jedermann“ auf dem Domplatz in Salzburg. Abo-Reihe „Meister des Wortes“ www.weverinck.de
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Michaela May
Theater Münster
Sie gehört zu den bekanntesten deutschen Fernsehgesichtern: Michaela May, die jüngst 70 Jahre alt wurde, steht für vieles: das Urmünchnerische, Bodenständigkeit, unbändige Reiselust, Wohltätigkeit und schauspielerisches Können. In zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen spielt sie oft lebensfrohe Frauenfiguren und verleiht ihnen durch ihr Auftreten stets eine gewisse Leichtigkeit, mit der es gelingt, einen unmittelbaren Zugang zum Publikum zu erzielen. Besondern bei Live-Auftritten ist das immer wieder festzustellen. In ihrer Weihnachtslesung stehen Lyrik und Prosa von Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Loriot, Gerhard Polt u.a. auf dem Programm. Abo-Reihe Meister des Wortes www.weverinck.de
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Drama, Disko & Diskurs #2
Theater Münster
Wer Rassismus bekämpfen will, muss Veränderung befürworten – und die fängt bei einem selbst an. „Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Diese Fragen sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören. Die Autorin Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden. Alica Hasters wird an diesem Abend aus ihrem Band lesen und sich im Gespräch mit Dramaturgin Victoria Weich den zukünftigen Aufgaben nähern, denen wir alle uns stellen müssen, um in eine gerechtere und weniger rassistische Zukunft zu gehen. Mit Alice Hasters Moderation Victoria Weich
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Rolando Villazón erzählt...
Theater Münster
...in einer moderierten Veranstaltung über seinen Roman, aus dem auch gelesen wird. Salzburg ist im Festspieltaumel, Mozarts "Don Giovanni" wird geprobt. Der junge Mexikaner Vian Maurer träumte davon, Opernsänger zu werden, scheiterte aber an seinem strengen Vater und seinen Gesangslehrern, die sich darüber stritten, ob er Tenor oder Bariton sei. So hat er es nur zum Statisten gebracht. In „Don Giovanni“ darf er nun als einer der Teufel auftreten. Vian bewundert Mozart, er liest alles über ihn, was ihm in die Hände fällt. Mit seiner Freundin Julia, die er bei den Proben kennen gelernt hat, zieht er durch Salzburg und entdeckt den Zauber der Festspielstadt. Zur Premiere von „Don Giovanni“ reist der strenge Vater aus Mexiko an und will den verträumten Sohnemann wieder nach Hause holen. Doch Vian hat andere Pläne... Einer der berühmtesten Mozartinterpreten und -kenner unserer Zeit schreibt über eine Herzensangelegenheit. Mit viel Humor und in unvergesslichen Szenen entwirft er eine Figur, die man einfach lieben muss. Die schönste Hommage an den berühmten Komponisten und seine Heimatstadt, die man sich wünschen kann. Rolando Villazón wählt eigens für diese Veranstaltung Buchtexte aus, die von einem Schauspieler gelesen werden. Der weltberühmte Tenor kommt ins Kleine Haus des Theaters Münster, erzählt in der moderierten Veranstaltung über seinen Roman „Amadeus auf dem Fahrrad“ und sicher noch einiges mehr… www.weverinck.de
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Wolfgang Niedecken liest und singt Bob Dylan
Theater Münster
Es gibt sicher keinen anderen deutschen Musiker, der eine solche Nähe zu Bob Dylan hat, wie Wolfgang Niedecken. Seit Jahrzehnten prägt er mit seiner Band BAP und als Solomusiker die deutschsprachige Rockmusik und setzt sich dabei immer wieder mit dem Werk Bob Dylans auseinander. Im Jahr 2017 ist Niedecken im Auftrag des TV-Senders ARTE zu einer Reise auf den Spuren von Bob Dylan aufgebrochen. Kreuz und quer durch die USA, wo er mit vielen ehemaligen Weggefährten, Fotografen, Journalisten und Musikern gesprochen hat, die kompetent über „Bob Dylan`s Amerika“ (so der Arbeitstitel) Auskunft geben konnten. Sein Buch handelt von dieser Reise. Er schreibt über Querverbindungen zu seiner eigenen Biografie und die Berührungspunkte mit der Geschichte seiner mittlerweile seit 45 Jahren existierenden Band BAP. Vor allen Dingen erzählt er von dem großen Einfluss, den Bob Dylan auf sein eigenes Werk als Songwriter hatte und weiterhin hat. Aus seinem, im Plauderton geschriebenen roadmovieartigen Buch, liest Niedecken ausgewählte Passagen und spielt die in Frage kommenden Lieder dazu. Man darf gespannt sein, ob die jeweiligen Geschichten auf einen Dylan oder einen BAP Song rauslaufen. Manchmal wechselt er auch mitten im Song, vom Englischen ins Kölsche, weil es von vielen Liedern eigene Cover-Versionen gibt. Auch Stücke wie „Songs sinn Dräume“, inspiriert von einem Satz in Dylans Autobiografie „Chronicles“ stehen auf der Setliste: „Songs sind wie Träume, die man wahr zu machen versucht. Sie sind wie fremde Länder, die man bereist.“ www.weverinck.de
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Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren
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August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt. Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren. Roman
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Clemens J. Setz: Die Bienen und das Unsichtbare
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Georg-Büchner-Preisträger 2021 Pure meaning, pure poetry – diese Idee scheint Menschen in allen Jahrhunderten umzutreiben und anzustacheln. Sie ist der Motor für die Erfindung von Sprachen wie Esperanto, Volapük oder Blissymbolics. Den Anekdoten hinter diesen Plansprachen geht Clemens J. Setz in Die Bienen und das Unsichtbare nach, getreu dem Motto: »Erzähl die beste Geschichte, die du kennst, so wahr wie möglich.« Und diese Geschichte handelt unter anderem von Charles Bliss und seiner Symbolsprache, von Kindern mit Behinderung, die sich mit Blissymbolics zum ersten Mal ausdrücken können. Davon, wie Clemens J. Setz einen Sommer lang Volapük lernt und selbst eine eigene Sprache entwickelt. Es geht um die vermutlich einzige Volapük-Muttersprachlerin, die je gelebt hat, und die Plansprache Talossa für die gleichnamige Mikronation, die ein Teenager 1979 in seinem Schlafzimmer ausrief. Um Klingonisch und High Valyrian, eine Sprache, die für die Fernsehserie Game of Thrones geschaffen wurde. Und um Esperanto, die größte Erfolgsgeschichte in der Welt der Plansprachen, deren Sprecher unter Stalin und Hitler verfolgt wurden und durch die ein junger blinder Russe zum Dichter, Abenteurer und anarchistischen Weltgelehrten wurde. Stets ist es die eigenartige Vermengung von tiefer existenzieller Krise und Sprachenerfindung, die Setz aufspürt und die ihn in ihren Bann schlägt – und so ist dieses Buch auch die persönliche Geschichte des Sprachkünstlers Clemens J. Setz.
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Juli Zeh: Über Menschen
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Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht. Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein. »Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit.« Denis Scheck / SWR Fernsehen lesenswert (25. März 2021)
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Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder
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Preis der Literaturhäuser 2021 Ingo Schulze erzählt davon, wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird – oder zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder?
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Gastspiel: Nicole Heesters
Theater Münster
„Marias Testament“ ist ein mutiger Gegenentwurf des Neuen Testaments. Der Autor nimmt sich die literarische Freiheit, eine Wahrheit zu erzählen, die sich auf der Rückseite der Bibel ereignet. Lange Jahre, nachdem Christus am Kreuz gestorben ist, will die Mutter Jesu von der Heiligkeit ihres Sohnes noch immer nichts wissen. Seinen Wundern gegenüber ist sie skeptisch und den Schmerz über seinen Verlust hat sie nie überwunden. In diesem Text schildert die über 80-jährige Mutter Jesu vor ihrem Tod in einem inneren Monolog ihr Leben mit Jesus, und zwar aus heutiger Sicht: Sie erzählt ihre eigene Version von der Passion Christi – von ihrer ganz persönlichen Trauer, ihrer fehlenden Frömmigkeit und ihrem Eigensinn. Es ist die Geschichte einer Frau, die nicht verstehen will, weshalb ihr Sohn sich von ihr abwandte, und die auch nicht an den christlichen Gott glaubt. Nicole Heesters, die Grande Dame des deutschen Theaters, wurde erst jüngst mit dem Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie spielte an fast allen bedeutenden Bühnen und in vielen Fernsehfilmen. Die Tochter von Johannes Heesters war zudem die erste weibliche „Tatort“-Kommissarin. Die Presse spricht von einer „Theatergröße“, brillant und sprachlich auf höchstem Niveau. Veranstalter: www.weverinck.de
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STENDHAL - zum 180. Todestag
Theater Münster
Stendahl bildet gemeinsam mit Flaubert und Balzac das große Dreigestirn des französischen Realismus. Sein ereignisreiches Leben - er war Teilnehmer des napoleonischen Russlandfeldzuges - spiegelt sich in einer äußerst analytischen Charakterzeichnung seiner Romanfiguren wider. Marion und Markus von Hagen stellen auch die Essays und Reiseberichte des von Goethe hochgeschätzten Autors vor. Wie immer gibt es dazu ein Textheft. Seit 2008 stellt diese Lesereihe einmal im Monat bekannte und weniger bekannte Autorinnen und Autoren der unterschiedlichsten Epochen und Länder vor bzw. ruft sie in Erinnerung, wobei der Anlaß dabei jeweils meist ein runder Geburtstag ist. Marion und Markus von Hagen erzählen deren Leben und präsentieren eine Auswahl ihrer interessantesten Texte. Außerdem erhalten die Zuhörer kostenlos ein kleines Textkonvolut zur jeweiligen Lesung. Kartenvorbestellungen unter 0157/58757211.
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Sabin Tambrea
Theater Münster
»Nun waren sie schon fast Erwachsene, zwei suchende Gestalten, ohne Sinn zu einer Richtung, ohne eine Ahnung der Bestimmung, die sie im Sommer ihres Lebens füreinander finden würden.« Anna und Anno bedeuten für einander das ergänzende Gegenstück, nach dem wir alle suchen. Sie leben ein modernes Großstadtleben, geprägt von Partys, Freundschaften und auch dem emotionalen Ballast, den beide aus ihrer Jugend mitbringen. Als Anno durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt, findet Anna einen Weg, um mit ihm gemeinsam das Leben zu führen, welches sie sich gegenseitig versprochen haben – und tritt eine Reise an die Grenzen ihres Verstandes an. Nachtleben ist eine einzigartige und faszinierende Geschichte über die Liebe, das Leben und die rückblickende Erkenntnis, wie schön der Alltag sein kann, solange es noch nicht zu spät ist. Sabin Tambrea, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, war Mitglied des Berliner Ensembles und unter anderem zu sehen in Inszenierungen von „Frühlings Erwachen“ und „Peter Pan“. Zu seinen Film- und Fernseharbeiten zählen wichtige Rollen in Kudamm 56, 59 und 63, Babylon Berlin, Ludwig II. und Narziss und Goldmund.
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Kirchner and Nolde. Expressionism. Colonialism
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Zwei Schlüsselfiguren des Expressionismus im Kontext des deutschen Kolonialismus Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) und Emil Nolde (1867–1956) lebten zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, die sie sozialisierte und prägte. Der Band thematisiert ihre intensive Beschäftigung mit Kunst und Kultur aus anderen Teilen der Welt und betrachtet ihre Werke im historischen und ideologischen Kontext des ausgehenden Kaiserreichs.
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