Theater ist Ort der Unterhaltung und der Auseinandersetzung, der Verzauberung, der Utopien und der Identitätsstiftung, ist Ort der Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und Zukunftswerkstatt. Theater ist Ort der Suche nach Werten und Orientierung und Spiegel seiner Zeit und natürlich ist Theater immer Ort des gemeinschaftlichen Erlebnisses.
Das Theater der Stadt Münster ist alles in einem! Als größte und traditionsreichste Kultureinrichtung Münsters sieht das Theater Münster mit seinen fünf Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Konzert und Jungem Theater – die Vermittlung dieser Vielfalt an ein breites Publikum als seine zentrale Aufgabe.
In jeder Spielzeit stehen im Großen Haus, im variablen Kleinen Haus und in der neuen Spielstätte U2 rund 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Spielplan. Sie bilden ein breit gefächertes Programm aus Bekanntem und Neuem – angefangen von den großen Klassikern bis hin zu Ur- und Erstaufführungen.
Jetzt, da Helena ihre Reise mit Lover Paris abgebrochen hat, könnte alles wieder gut sein. Doch „überall steckt Schuld drin“: in der Beziehung zwischen Helena und Menelaos, im Öko- und Wirtschaftssystem, im eigenen Lebensstil. Durch die Begegnung mit einem Pottwal werden für Helena alle Grenzen zur Fiktion – auch die zwischen den Arten: Lobster schreien nach ihr, Waschbären besetzen ihren Dachboden und beklagen die Toten. Helena beschließt, eine Waschbärin zu werden, sich vom Anthropozentrismus zu lösen und im Einklang mit der Natur zu sein. Während sie die Auflösung des Menschen anstrebt, sucht Menelaos einen Weg, die Natur zu bekämpfen und greift zum Gewehr. Selma Kay Matter hat ein humorvolles Stück über Klimaschuld, das Ende der Menschheit und verzweifelten Aktionismus geschrieben.
Bewertungen & Berichte Helena oder stay safe and sorry
Schauspiel
Unser Deutschlandmärchen
Dinçer Güçyeter
Premiere: 2.11.2024
Dinçer Güçyeter ist ein literarischer Grenzgänger: Sein Werk bewegt sich an der Schnittstelle von Prosa, Lyrik und Dramatik und verweigert sich eindeutigen Zuschreibungen. Auch sein Debütroman "Unser Deutschlandmärchen", der 2023 den Preis der Leipziger Buchmesse gewann, ist eine mutige und eigenwillige Erweiterung des Genres „Roman“. In Gedichten, Chören, Träumen, Gebeten und Liedern schreibt Güçyeter die Geschichte der BRD um, indem er die migrantische Gegenerzählung des Wirtschaftswunders beschwört. Mit fantastischer Kraft und epischer Wucht erzählt er vom Ankommen einer anatolischen Elterngeneration, von der Suche nach Identität und Zugehörigkeit, von ökonomischer Not und erniedrigender Arbeit – und vom Finden einer Heimat in der Kunst und in den Worten. Mal wütend und hoffnungslos, dann zärtlich und liebevoll entblättert der Roman eine vielstimmige Familiengeschichte, deren vollständige Anerkennung als deutsche Familiengeschichte bis heute noch aussteht.
Regie: Ruth Mensah
Bühnenbild: Yuni Hwang
Kostüme: Shayenne Di Martino
Musik: Paul Müller Reyes
Dramaturgie: Tobias Kluge
Termine
Fr 8.11.2024, 19:30
So 17.11.2024, 19:00
Sa 30.11.2024, 19:30und weitere Termine
Mi 18.12.2024, 19:30
Sa 21.12.2024, 19:30
So 12.1.2025, 19:00
Fr 17.1.2025, 19:30
Fr 31.1.2025, 19:30
Do 6.2.2025, 19:30
Sa 1.3.2025, 19:30 | letzte Aufführung!
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Willy Lomans Geschäfte als Handlungsreisender laufen schlecht, schließlich wird ihm nach fast 40 Berufsjahren gekündigt. Willy leiht sich Geld , gibt es als seinen Lohn aus, denn vermeintlich brauchen seine erwachsenen Söhne Biff und Happy ein erfolgreiches, männliches Vorbild. Er flüchtet sich in halluzinierte bessere Zeiten. „In diesem Haus haben wir nie auch nur zehn Minuten die Wahrheit gesagt“, entdeckt Biff das manisch falsche Selbstbildnis des Vaters, erfolgreich, beliebt und stets im Recht zu sein. Dabei ist Willy einsam und plant den Suizid, um wenigstens 20.000 Dollar Versicherungssumme zu hinterlassen. Millers moderner Klassiker lässt den Traum von der aufstrebenden Mittelschicht zersplittern und fragt danach, woraus Lebensträume bestehen können, wenn nicht aus Erfolg und Potenz.
Bühne, Musik, Regie: Jakob Weiss
Kostüme: Elena Gaus
Dramaturgie: Victoria Weich
Termine
So 10.11.2024, 11:30 | Matinee
Fr 22.11.2024, 19:30
So 1.12.2024, 19:00und weitere Termine
Sa 14.12.2024, 19:30
Do 19.12.2024, 19:30
Do 26.12.2024, 19:30
Sa 11.1.2025, 19:30
So 19.1.2025, 19:00
Di 28.1.2025, 19:30
Fr 14.2.2025, 19:30
Do 27.2.2025, 19:30
Mi 5.3.2025, 19:30
Mi 12.3.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Märchenoper in drei Aufzügen von Engelbert Humperdinck
Dichtung von Elsa Bernstein-Proges (Pseud. Ernst Rosmer)
Tief im Hellawald, fernab von allen Menschen, lebt die Gänsemagd mit der Hexe, die sie durch Zauber an sich bindet. Nach der Begegnung mit dem Königssohn, der vor seinem Vater floh, entschließt sich die Magd, ihrem Drang nach Freiheit zu folgen und den Wald zu verlassen. In Hellabrunn ist inzwischen der König gestorben und die Stadt in Aufruhr auf der Suche nach dem Nachkommen. Eine Oper voller Prophezeiungen und tiefsinniger Symbolik, in der idealistische Menschen mit einer erbarmungslos materialistischen Welt in Berührung kommen. 1897 als Melodram, 1910 als Oper uraufgeführt, ist Königskinder nach Hänsel und Gretel die zweite Märchenoper von Humperdinck.
Musikalische Leitung: Henning Ehlert
Regie: Clara Kalus
Bühnenbild: Dieter Richter
Kostüme: Carola Volles
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Giulia Fornasier
Termine
Di 12.11.2024, 19:00
Do 21.11.2024, 19:00
Sa 30.11.2024, 19:00und weitere Termine
So 29.12.2024, 18:00
Sa 18.1.2025, 19:00
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Tanzabend über das Hier und Jetzt und das Leben danach
Zwei Menschen in einem Club – wir spüren mit ihne den Puls der Musik, den Puls des Lebens. Doch der Puls stockt und versiegt. Wie ist Weiterleben nach dem Verlust eines geliebten Menschen möglich? Vom (un)möglichen Leben nach dem Tod erzählt Afterlife Afterlove Afterdeath. Nach der Aufführung im Juni 2023 im Lesesaal der Stadtbücherei Münster geht die Geschichte nun weiter – als ein Abend für das gesamte Tanzensemble mit einer Neukomposition des Schweizer Komponisten Gaspard de la Montagne. Das Kleine Haus wird zum Club und wir bewegen uns gemeinsam durch die Geschichte, die die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwinden lässt.
Der erste Teil von AFTERLIFE AFTERLOVE AFTERDEATH wurde von SNOW productions mit Unterstützung von SwissLos Basel-Stadt produziert und feierte auf dem ehemaligen Leuchtturmschiff Gannet am 4. November 2021 in Basel, Schweiz seine Uraufführung.
Termine
Fr 15.11.2024, 19:30
Sa 23.11.2024, 19:30
Fr 29.11.2024, 19:30und weitere Termine
Di 10.12.2024, 19:30
Di 17.12.2024, 19:30
So 29.12.2024, 19:00
Di 31.12.2024, 20:00
Fr 10.1.2025, 19:30 | letzte Aufführung!
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Aus dem Französischen von Ina Kroenenberger und Tatjana Michaelis.
Nach dem gleichnamigen Roman für die Bühne bearbeitet von Victoria Weich
„Liebes Arschloch, ich habe deinen Beitrag auf Insta gesehen. Du bist wie eine Taube, die mir im Vorbeifliegen auf die Schulter kackt“, schreibt Schauspielerin Rebecca Latté an Oscar Jayack, den Mann, der sie im Netz beleidigt, sie sei „zu einer Schlampe verkommen“. Doch das „schmuddelige, laute Weibstück“ nimmt Kontakt auf. Im entstehenden E-Mail-Austausch konfrontiert sie den Krimiautor mit ihrer Einsamkeit, ihrem Älterwerden, ihren Süchten und ihrer auch politischen Lebenserfahrung. Oscar tut sich derweil selbst leid, er hat einen selbstverschuldeten MeToo-Skandal am Hals. Die hochkarätige Literaturpunkerin Despentes sorgt dafür, dass Frauen derb, wütend und dabei klug analysierend sind – und der Kerl ein unterhaltsames Arschloch.
Bühne & Kostüme, Regie: Ran Chai Bar-zvi
Musik: Evelyn Saylor
Dramaturgie: Victoria Weich
Termine
Sa 9.11.2024, 19:30
So 24.11.2024, 19:00
So 8.12.2024, 19:00und weitere Termine
Fr 27.12.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Doktor Ox und sein Gehilfe Ygen bilden das unschlagbare Wissenschaftler-Duo Ox-Ygen. Mit dem neu erfundenen „Belebungsgas“ Oxygen sorgen sie bei einem außergewöhnlichen Experiment für Trubel in der verschlafenen Stadt Quiquedonne. Eigentlich sollte das Gas die Wirtschaft in der Stadt ankurbeln, die sich mit ihrer Nachbarstadt im Clinch befindet. Doch es bringt alles durcheinander und die phlegmatischen Bürger*innen Quiquedonnes in Wallungen.
In Jacques Offenbachs opulentem Werk ist Doktor Ox, uraufgeführt 1877, ein wiederzuentdeckendes Juwel. Basierend auf einer Kurzgeschichte von Jules Verne, verkehren sich in Offenbachs schwungvoller Satire Sinn und Unsinn – ein sprühendes Bühnenspektakel.
Musikalische Leitung: Thorsten Schmid-Kapfenburg
Regie: Anna Weber
Bühnenbild: Sina Manthey
Kostüme: Hanna Rode
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Giulia Fornasier
Wien 1899: In ihrer großbürgerlichen Ringstraßen-Wohnung feiert die jüdische Familie Merz, zu der längst auch christliche Mitglieder gehören, Weihnachten. Bald bricht ein neues Jahrhundert an und voller Hoffnung blickt man diesem entgegen. Zwar werden Juden immer noch diskriminiert – trotzdem haben es die Merzens weit gebracht, verkehren mit Gustav Klimt, Sigmund Freud und Arthur Schnitzler und fast alle finden Theodor Herzls Idee von einem jüdischen Staat recht abwegig. Über 50 Jahre später – nach zwei Weltkriegen, einer globalen Wirtschaftskrise und dem Holocaust – begegnen sich die letzten Merz-Nachkommen in derselben Wohnung wieder.
Tom Stoppard zählt zu den wichtigsten Stimmen der britischen Gegenwartsdramatik. Mit Leopoldstadt bearbeitet er die eigene jüdische Herkunft, von der er selbst lange nichts wusste, und übersetzt die eigene Autobiografie in Motiven in ein großformatiges Bühnenwerk, das die Geschichte der Juden im 19. und 20. Jahrhundert facettenreich und tragikomisch aufwirft. Nach erfolgreichen Inszenierungen am National Theatre London, am Broadway und am Wiener Theater in der Josefstadt inszeniert nun die Regisseurin Johanna Schall die deutsche Erstaufführung des Stücks am Theater Münster.
Nie wieder ist jetzt!
Deutsch von Daniel Kehlmann
Regie: Johanna Schall
Bühnenbild: Nicolaus-Johannes Heyse
Kostüme: Jenny Schall
Lichtdesign: Jan Hördemann
Dramaturgie: Tobias Kluge
Termine
Sa 9.11.2024, 19:30
Mi 13.11.2024, 19:30
So 8.12.2024, 16:00
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Aus dem Französischen von Sonja Finck
Nobelpreis für Literatur 2022
Sie ist Mitte fünfzig und beginnt ein Verhältnis mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Einem Studenten, noch dem Milieu verhaftet, aus dem sie sich emanzipiert zu haben glaubt. Er verlässt die gleichaltrige Freundin und liebt sie mit einer Leidenschaft wie keiner zuvor. Entrückte Tage und Nächte in seinem kargen Zimmer, Matratze auf dem Boden, löchrige Wände, defekter Kühlschrank. Doch die intime Episode ist zugleich etwas Politisches, auf der Straße, in den Restaurants und Bars: fast ständig böse Blicke, wütende Reaktionen. Sie ist wieder das »skandalöse Mädchen« ihrer Jugend, nun aber ganz ohne Scham, mit einem Gefühl der Befreiung.
Annie Ernaux bricht ihr letztes Tabu – radikal pointiert und prägnant erzählt sie von einer skandalösen Liebesbeziehung, einer ambivalenten Rückkehr in die eigene Vergangenheit und der triumphalen Überwindung einer lebenslangen Scham.
Regie: Remsi Al Khalisi
Ausstattung: Nicole Zielke
Dramaturgie: Julia Fiebag, Victoria Weich
Spieldauer: 55 Minuten, keine Pause
Termine
Mi 20.11.2024, 19:30
Do 12.12.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Studio Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Büchners Lustspiel "Leonce und Lena" ist eines der melancholischsten, merkwürdigsten und traumwandlerischsten Stücke des Dramenkanons. Es ist politische Satire und Verwechslungskomödie zugleich: Der vom Leben und der Macht gelangweilte Kronprinz Leonce flüchtet vor der arrangierten Ehe mit der Prinzessin Lena ins Ausland. „Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal, einige verwelkte Rosen und zerknitterte Bänder auf dem Boden, die letzten Tänzer haben die Masken abgenommen und sehen mit todmüden Augen einander an.“ Über Irrungen und Wirrungen hinweg heiraten Leonce und Lena doch – nicht ohne sich auf ihrer Reise als Automaten verkleidet und sich damit der Weltfremdheit ihrer Klasse erneut anheim gegeben zu haben. Der Welt und der Wirklichkeit abhanden zu kommen, droht auch Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung über den Dramatiker Jakob Michael Reinhold Lenz, die wie eine Komplementärfarbe zu Leonce und Lena wirkt. Die einen entfliehen den Zumutungen der wirklichen Welt in Wortwitz und märchenhafte Absurdität, der andere ins nächtlich Abgründige. Elsa-Sophie Jach wird beide Texte zu einer Bühnenerzählung zusammenfügen.
Regie: Elsa-Sophie Jach
Bühnenbild: Bettina Pommer
Kostüme: Johanna Stenzel
Musik: Johannes Hofmann
Dramaturgie: Remsi Al Khalisi
Termine
Sa 16.11.2024, 19:30 | Wiederaufnahme
Fr 13.12.2024, 19:30
Sa 25.1.2025, 19:30und weitere Termine
Do 10.7.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
„Hossa! Hossa! Hossa! Hossa!“ Mit seiner „Fiesta Mexicana“ ist Rex Gildo berühmt geworden. Als deutscher Schlagerstar brachte er der biederen jungen Bundesrepublik Lieder über fremde Länder und rauschende Feste, besang das ausgelassene Leben, während er sich selbst in der repressiven Öffentlichkeit der 1950er und 1960er Jahre dazu gezwungen sah, seine Homosexualität zu verstecken und einen nicht alternden Hetero-Schwiegersohn-Traum zu performen, er heiratete sogar seine eigene Cousine. Die langjährige Beziehung zu seinem Entdecker und Manager Fred Miekley musste geheim bleiben. Mit dem Tod seines Liebhabers entgleiten Rex Gildo Leben und Karriere; tabletten- und alkoholsüchtig tritt er nunmehr in Einkaufszentren auf und stirbt auf tragische Weise, als er 1999 aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung stürzt. Im Stück nach dem gleichnamigen Film erzählt Rosa von Praunheim halb fiktional, halb dokumentarisch vom tragikomischen Verfall des Schlagerstars.
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Theater Oberhausen, in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater Berlin
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rassist in Hanau neun Menschen: Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz Vili Viorel Păun und ein weiteres Opfer. Der 1969 in Neubeckum/Westfalen geborene Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt Tuğsal Moğul setzt sich in seinen Werken mit den Auswirkungen rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland auseinander. In seinem neuesten Rechercheprojekt bearbeitet er das Attentat von Hanau theatral.
Moğul lässt in seinem Stück die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt nach den vielen Fehlern, die vor, während und nach dem Anschlag von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden: Der Attentäter war der Polizei bereits als rechtsextrem bekannt. Wieso wurde er nicht besser überwacht? Wieso war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena-Bar verschlossen? Wie kann es sein, dass Einsatzleute des SEK am Tatort später als rechtsextremistisch entlarvt wurden? In enger Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau fragt Moğul nach Konsequenzen und fordert eine lückenlose Aufklärung, damit wir den Opfern und Angehörigen gerecht werden und an sie erinnern.
Bei den NSU-Morden gab es den Prozess im Oberlandesgericht München. Der Täter von Hanau hat sich der Verhandlung und seiner Verurteilung durch Selbsttötung entzogen, eine gerichtliche Aufarbeitung findet nicht statt. Tuğsal Moğul setzt sich mit den Morden nicht in einem herkömmlichen Theaterraum auseinander, sondern wählt ganz bewusst öffentliche Ort in der Mitte der Stadtgesellschaft, das Rathaus in Recklinghausen, den Rathausfestsaal und das Landgericht in Münster.
Mitveranstalter für die Spieltermine im Landgericht: Präsident des Landgerichts Münster Ulrich Schambert
Regie: Tuğsal Moğul
Bühne & Kostüme: Marcin Wierzchowski
Musik: Katharina Pelosi
Dramaturgie: Victoria Weich
Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys
Spieldauer: 1 Stunde 25 Minuten
Termine
Do 28.11.2024, 19:00
Di 10.12.2024, 19:00
Mo 10.2.2025, 18:00und weitere Termine
Di 11.2.2025, 18:00
Mi 12.2.2025, 18:00
Do 13.2.2025, 18:00
Ort
Landgericht Münster
Am Stadtgraben 10
A-48143 Münster
Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils
Lesung und Gespräch mit Volha Hapeyeva
in Kooperation mit der Universität Münster
Volha Hapeyeva wurde in Minsk, Belarus, geboren und lebt seit den Protesten gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020 und den darauf folgenden Repressionen im Exil. Sie ist Lyrikerin, Autorin, Übersetzerin und promovierte Linguistin. In ihrem Schreiben sucht sie immer wieder nach der eigenen Identität und nach Empathie in der Fremde, erforscht die Zuversicht, die in der Sprache liegen kann. Zuletzt erhielt sie den Rotahorn-Literaturpreis (2021) und den Wortmeldungen-Literaturpreis (2022).
Im Theatertreff liest die Autorin auf Deutsch und Belarussisch aus ihrem aktuellen Roman Samota. Die Einsamkeit wohnte im Zimmer gegenüber sowie aus ihren Gedichtbänden Trapezherz und Mutantengarten. Eine literaturwissenschaftliche Einführung gibt Prof. Dr. Irina Wutsdorff (Slavistik Uni Münster), es moderiert Dr. Frederike Juliane Jacob (Theater- und Literaturwissenschaftlerin).
Eine Veranstaltung des Instituts für Slavistik der Uni Münster und der Zweigstelle Münster der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) in Kooperation mit dem Schauspiel Münster.
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Bewertungen & Berichte Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils
Aufführung
Theater und Kirche
Predigten in der Apostelkirche zu aktuellen Theater-Aufführungen
Das Theater Münster und die Evangelische Apostel-Kirchengemeinde Münster verbindet schon seit vielen Jahren eine bereichernde Freundschaft. An ausgewählten Sonntagen wird im Gottesdienst zu Stücken aus dem Spielplan von Musiktheater, Schauspiel und Tanz gepredigt.
Kino trifft Theater
David Teboul / FR/AT 2020 / 97 Min
Im Wien der Jahrhundertwende entwickelt ein visionärer und bahnbrechender Sigmund Freud die Psychoanalyse, bis er 1938 ins Exil nach London gezwungen wird. Ein intimes Porträt, das – auch aus der Perspektive seiner Tochter Anna erzählt – auf Freuds Korrespondenzen und Texten basiert und eine Befragung von „Heimat“ und „jüdischer Identität“ leistet. Bisher unveröffentlichte Archivbilder vergegenwärtigen Freud nicht nur als genialen Denker, sondern auch als Privatmenschen in all seinen unterschiedlichen Facetten. Der französische Regisseur David Teboul, der bereits Yves Saint Laurent porträtiert hat, erarbeitet in SIGMUND FREUD. JUDE OHNE GOTT ein erratisches Bild, bestehend aus Schriften und Erinnerungen Sigmund Freuds, seiner Tochter Anna sowie berühmter Gefährt*innen.
Das Theater Münster zeigt den Film gemeinsam mit der Kurbelkiste im Rahmen seiner Inszenierung von Tom Stoppards Leopoldstadt. Dieses ist ein großformatiges und tragikomisches Porträt des Wiener Judentums von 1899 bis 1955, in dem auch Sigmund Freud eine Rolle spielt.
Bewertungen & Berichte Sigmund Freud. Jude ohne Gott
Festival
31. Münsteraner Tanzfestival
Die Freie Szene tanzt
Schrittwechsel
Tanzprojekte Sievert
Tanztheater Orosz
balletto dance company
Flics
Ballett Pandoursky
Women Talking
Chaos Culture Club
Münster. Seit Beginn der Theaterspielzeit warten Münsters Tanzfreunde auf Termin und Vorverkaufsbeginn des nächsten Münsteraner Tanzfestivals. Am 24.November geht um 18.00 Uhr nun schon die 31. Folge dieses Tanzspektakels über die Bühne des Großen Hauses. Die westfälische Metropole rühmt sich zu Recht, über eine bundesweit einmalig bunte und qualifizierte Freie Tanzszene zu verfügen. Das jährliche Festival gegen Jahresende gilt als Höhepunkt im städtischen Tanzkalender und als Nachweis des beeindruckenden Könnens der lokalen Ballett-Landschaft. Unter der bewährten Leitung von Ingrid Heid trafen sich in den letzten Wochen die Leiter und Choreographinnen der verschieden Compagnien und strickten einmal mehr ein vielversprechendes Programm. Dabei sind diesmal Gründungsmitglieder wie die „Tanzprojekte Sievert“ und das „Tanztheater Orosz“. Dem treuen Publikum bestens bekannt sind Gruppen wie „Flics“, „balletto dance company“ und das „Ballett Pandoursky“. Nach ihrem letztjährigen umjubelten Debut wurde „Women Talking“ erneut eingeladen. Und mit dem „Chaos Culture Club“ stellt sich eine neue, spannende Formation zum ersten Male vor. Den Auftakt macht – wie gewohnt – die Gruppe „Schrittwechsel“. Durch das Programm – mit einem neu choreographierten Finale- führt der Rundfunkjournalist und Publikumsliebling Matthias Bongart. Karten sind ausschließlich an der Theaterkasse (auch online) erhältlich. Interessenten seien an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Vorstellungen seit Jahren im Handumdrehen ausverkauft sind.
Liebe Leser*innen, haben Sie sich schon mal gefragt, was das Lieblingsbuch von Maren Kames ist? Oder von welchen Büchern, Theorien oder Filmen Autor*innen sich inspirieren lassen? Moderatorin Mascha Jacobs bringt ihren Podcast ins Theater – der literarische Salon im Schauspiel. Dear Reader ist ein Zauberzuber-Abend für alle Literaturfans, Vielleser*innen, Feuilleton-Scroller*innen, Podcastliebhaber*innen und Inspirationssuchende. In dieser Ausgabe begegnen sich Hasenprosa von Maren Kames und Karl May von Enis Maci, gelesen vom Schauspielensemble und mit Anekdoten verknüpft von Mascha Jacobs.
Eine Kooperation der Burg Hülshoff – Center for Literature und dem Theater Münster.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Weihnachten vor der Tür! Bei jedem Adventscafé wird eine weihnachtliche Geschichte erzählerisch, tänzerisch oder musikalisch interpretiert. Kommen Sie mit Groß und Klein zum Adventscafé und machen Sie es sich unter unserem Weihnachtsbaum gemütlich.
Termine
So 1.12.2024, 11:30
So 8.12.2024, 11:30
So 15.12.2024, 11:30und weitere Termine
So 22.12.2024, 11:30
Ort
Theater Münster
Foyer Gr. Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Die Operette ist vielfältig! Sie kann sehr festlich daherkommen oder frech, mythisch, satirisch und gesellschaftskritisch. Und überhaupt: Wo ist der Übergang zwischen Operette und Musical?
Mit dem Garanten für fröhliche Melodien und schmissige Ensembles laden wir Sie ein, sich in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen zusammen mit dem Musiktheater Münster der Liebe zur Operette zu widmen. Verbringen Sie eine ohrwurmverdächtige musikalische Stunde im Foyer des Großen Hauses mit unserem Ensemble!
Termine
So 2.3.2025, 15:00
So 4.5.2025, 15:00
So 22.6.2025, 15:00
Ort
Theater Münster
Foyer Gr. Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Seit der Spielzeit 21/22 können Sie mit dem U:DREI-Podcast spartenübergreifende Beiträge zum aktuellen Spielplan, und darüber hinaus, digital abrufen. In der Probebühne III im Keller des Theaters, zwischen Bühnenbildern und Garderobenstangen, sprechen wir monatlich über Spiel und Betrieb, Konzert und Schauspiel, Text und Skulptur. Alle Folgen, darunter ein Besuch im Skulptur Projekte-Archiv und eine Zoom-Konferenz mit dem Zukunftsinstitut Frankfurt, sind auf dieser Seite kostenlos abrufbar.
U:DREI – Podcast für Theater, Kultur und Leben bewerten:
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Bewertungen & Berichte U:DREI – Podcast für Theater, Kultur und Leben
Online
3-D-Rundgang
Hereinspaziert! Hier können Sie jederzeit Platz nehmen und durch das ganze Haus wandern – oder drumherum. Der 3-D-Rundgang mit 360°-Panoramen macht zu jeder Zeit einen Besuch in Ihrem Theater Münster möglich. Für die Anzeige benötigen Sie den Adobe Flash Player ab der Version 9. Sollte das Programm nicht vorhanden sein, wird Ihnen die (kostenfreie) Installation automatisch angeboten.
Theater ist Ort der Unterhaltung und der Auseinandersetzung, der Verzauberung, der Utopien und der Identitätsstiftung, ist Ort der Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und Zukunftswerkstatt. Theater ist Ort der Suche nach Werten und Orientierung und Spiegel seiner Zeit und natürlich ist Theater immer Ort des gemeinschaftlichen Erlebnisses.
Das Theater der Stadt Münster ist alles in einem! Als größte und traditionsreichste Kultureinrichtung Münsters sieht das Theater Münster mit seinen fünf Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Konzert und Jungem Theater – die Vermittlung dieser Vielfalt an ein breites Publikum als seine zentrale Aufgabe.
In jeder Spielzeit stehen im Großen Haus, im variablen Kleinen Haus und in der neuen Spielstätte U2 rund 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Spielplan. Sie bilden ein breit gefächertes Programm aus Bekanntem und Neuem – angefangen von den großen Klassikern bis hin zu Ur- und Erstaufführungen. Theaterkasse
dienstags bis freitags 10:00 -19:30 Uhr
samstags 10:00 -14:00 Uhr
Tel.: +49 (0)2 5-59 09-100
Fax: +49 (0)2 5-59 09-205